Krippe
Pikler-Pädagogik
In unserer Krippe betreuen wir Kinder im Alter von 1-3 Jahren. In dieser Altersstufe ist die Betreuung in einer Kindertageseinrichtung oft noch eine neue Situation für die Kinder und ihre Familien. Dessen sind wir uns bewusst. Deshalb ist einer unserer ersten Schwerpunkte immer die Eingewöhnung des Kindes. Diese verläuft immer schrittweise und individuell nach den Bedürfnissen und dem Rhythmus eines jeden Kindes das neu in unsere Krippe kommt. Wir wollen, dass sich sowohl die Kinder als auch die Familie von Beginn an angenommen und wohl fühlen können. Dabei sind uns immer der regelmäßige Austausch und Absprachen mit den Eltern sehr wichtig.
Ist dieser erste große Schritt in die Kita hinein geschafft, dann gibt es einige weitere Schwerpunkte die uns in unserer pädagogischen Arbeit hier wichtig sind. Grundsätzlich arbeiten wir in Anlehnung an die Prinzipien der Emmi Pikler Pädagogik.
In der Umsetzung dieser Prinzipien bedeutet das für unseren Alltag unter anderem mit den Kindern altersgerechte Möglichkeiten zur Partizipation zu schaffen (z.B. in Essensituationen oder die Liedauswahl im Morgenkreis). Die Pädagogen sehen sich außerdem als unterstützende Begleiter, die den Kindern passende situationsorientierte Angebote (Basteln, Bewegung, Spielen im Garten) schaffen, die sich nach den Themen und Interessen der Kinder richten. Auch durch regelmäßig wechselnde Spielzeuge im Krippenbereich soll eine Umgebung entstehen, die die Kinder zum Forschen und Ausprobieren anregt, gleichzeitig aber keine Reizüberflutung darstellt.
Um wichtige Entwicklungsschritte zu dokumentieren, die aber vor allem den Kindern als Spiegel ihres Könnens zur Verfügung zu stehen, arbeiten wir auch in der Krippe nach Marte Meo mit Film- und Fotomaterial, welches den Kindern in unterschiedlichen Formen zugänglich gemacht wird. So können sich selbst die Jüngsten Kinder im Haus an vielen alltäglichen Handlungen beteiligen und in ihrer Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit positive, bestärkende Erfahrungen sammeln.
Grundprinzipien der Pikler Pädagogik
Besondere Aufmerksamkeit schenkt Pikler der Bewegungsentwicklung, der Pflege und dem Spielen.
In der Pflege hat Pikler den Begriff der „Beziehungsvollen Pflege“ geprägt. Pflegehandlungen werden als eine Möglichkeit zur Interaktion und Kooperation gesehen. Sie bilden den Rahmen, in dem ein Beziehungsaufbau zwischen Betreuer und Kind stattfinden kann.
Die Kommunikation zwischen beiden spielt dabei eine zentrale Rolle. Dem Kind gilt die volle Aufmerksamkeit und es nimmt aktiv an der Pflege teil. Handlungen werden angekündigt und Gegenstände angezeigt, bevor sie verwendet werden, Rhythmus und Zeitbedarf gibt das Kind vor.
Dem Bewegungsdrang wird nachgekommen, indem z. B. das Kind auch im Stehen gewickelt wird, sobald es sicher stehen kann.
Durch das Einbeziehen des Kindes erlangt es physische und emotionale Sicherheit und alltägliche Handlungen wie essen, anziehen oder wickeln werden zu wichtigen sozialen Erfahrungen.
Die hierdurch vermittelte Wertschätzung bildet die Grundlage für den Beziehungsaufbau zwischen Kind und Erzieherin. Durch die intensive Zusammenarbeit wird das Kind in seiner Individualität wahrgenommen und die Pflege wird zu einem Moment der Freude und des Dialogs.